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Das war das „Raketen-Treffen“ Dresden 2006

Liebe Raketenfreunde!
Rückblickend war unser Treffen vom 20. bis 22. Oktober in Dresden ein voller Erfolg für alle Seiten. Unserer Trägerverein in Verbindung mit dem Hörsaalzentrum  der TU Dresden stellten die logistische Plattform für angenehme Stunden ohne größere Komplikationen zur Verfügung. Noch am eigentlichen Tag der kleinen Konferenz, als auch am darauf folgenden „Exkursionstag“ in die „Lehrsammlung“ mit über 20 Gästen sprach man mir und den Personen im „Hintergrund“ nur Lob aus. Herr Professor Werner Albring rief mich am darauf folgenden Montag persönlich an und bedankte sich für die perfekte Organisation. Frau Ruth Kraft schrieb anerkennende Worte und bedauerte, nur kurz in Dresden gewesen zu sein. Ich möchte hiermit auch im Namen der involvierten Mitstreiter und –helfer, auch im Namen von Professor Ursula „Ulli“ Gröttrup, für die Resonanz und die angenehme Atmosphäre herzlich DANKE sagen – auch wenn ich weniger Zeit für den Einzelnen hatte, als gedacht.

Für die Veranstaltung (den Sponsoren Friedrich-Ebert-Stiftung, Konrad-Adenauer-Stiftung, Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt e.V. sei herzlich gedankt!) hatten wir Räume für einen „Anmeldungsraum“, einen „Ausstellungsraum“ und den eigentlichen Vortragssaal angemietet. Exakt 120 Personen hatten sich angemeldet (oder kamen einfach am Veranstaltungstag dazu), bzw. waren organisatorisch aktiv mitbeteiligt.  Etwa 10 Personen erschienen aufgrund verschiedenen Schwierigkeiten (Krankheit etc.) nicht. Leider sagte von den Referenten Frau Tanja Jelnina kurzfristig ab.
Erstmals gelang es mir von den in die UdSSR verschleppten Familien, neben der großen Gruppe der „Inselkinder“ aus Gorodomlja, weitere Gruppen der von den Russen so genannten „Spezialisten der reaktiven Technik“ zum Kommen zu animieren: die „Chimkier“ aus dem ehemaligen Ministerium für Luftfahrtindustrie; die Kreiselspezialisten aus dem damaligen Leningrad (Ministerium für Schiffbau); eine Person aus der Radar- und Steuerungsgruppe (Ministerium des Innern); die „Zündergruppe“ aus Schelesnoderoschnaja (Ministerium für landwirtschaftlichen Gerätebau) hatte Ausstellungsstücke gestellt. Als einziger „Altspezialist“, neben einigen wenigen noch lebenden Witwen, war Herr Werner Albring aktiv dabei. Und nicht zu vergessen - die „Kultautorin“ des Buches „Insel ohne Leuchtfeuer“, Frau Ruth Kraft-Bussenius, war als einzige „ehemalige Peenemünderin“ nach Dresden gekommen.
„Gruppenmitglieder“ aus aller Welt (z. B. Fa. Gerhardt (Chimki) aus Kanada, Frau Almut Fleck (Gorodomlja) aus den USA, Fam. Hoch (Gorodomlja/Suchumi) aus Österreich) reisten extra für das Treffen an. Grüße aus allen westlichen Migrationsrichtungen der Raketentechnik (außer aus Russland) erreichte mich: Konrad Dannenberg aus Huntsville (USA), Frau Inge Alford (geb. Riedel / „Papa Riedel“ aus Peenemünde) aus Großbritannien, Otto Kraehe aus Frankreich. Auch der langjährige Vorsitzende der „Interessengemeinschaft ehemaliger Peenemünder“, Heinz Größer, wünschte uns einen guten Konferenzverlauf. Josef Pointner (Gorodomlja) aus Wien legte seinen Gedanken zum Treffen schriftlich nieder. Fam. Nehrkorn (Gorodomlja) konnte auch nicht kommen, da sie „ein wichtiges Familienfest“ feierten. Wer es nicht weiß: Nehrkorns heirateten noch schnell am 22. Oktober 1946 unter russischer Bewachung, bevor beide nach Moskau mitgenommen wurden. Sie hatten also ihren 60. Hochzeitstag… Neben der Erwähnung dieser Grüße wurden die schriftlichen Übermittlungen im Ausstellungsraum auch ausgehangen. Weiterhin verfasste ich für die erste Veranstaltung des in Gründung befindlichen Förderverein „Rabe“ in Bleicherode eine Botschaft, die von vielen in den Konferenzpausen unterschrieben wurde.
Im Ausstellungsraum konnte man diverse Bücher kaufen, an Stellwänden die Grüße nachlesen, auf Tischen weitere persönliche Erinnerungen ansehen und unter 5 Vitrinen Bücher, Dokumente, Dinge des täglichen Lebens, Arbeitsgerätschaften und Fotos der „Gedenksammlung“, als auch Raketenteile von 1932 bis 1946 der „Lehrsammlung“ bestaunen.

 

 

 

 
 



Zum Ablauf der Veranstaltung
: Nach Begrüßung durch mich – quasi als Vertreter des „Hausherrn“ (die TUD-Kanzlerin war die Schirmherrin der Tagung, konnte aber leider nicht persönlich erscheinen) – übernahm Ursula Gröttrup die Moderation und übergab auch gleich wieder an mich zwecks Verlesen der Grüße.
Der erste Tagungsordnungspunkt sah Prof. Werner Albring vor. Kürzlich 92 Jahre alt geworden, stand er über eine halbe Stunde am Rednerpult und brachte eine Übersicht der internationalen Raketenentwicklung von Gorodomlja aus. Sein Thema: „Entwicklung ballistischer Fernraketen als Waffe, als technisches Gebrauchsgut und als Forschungsmittel“.
Anschließend stellte Helmut Wolff anhand von Veröffentlichungen „Boris Tschertok  und die Anfänge der sowjetischen Raketentechnik“ vor. Ein ansprechender Vortrag mit Videoeinblendungen und Zitaten, die in dieser Zusammenfassung auch massiv verdeutlichten, dass Herr Tschertok einige Probleme mit der Wahrheit hat.
In der Mittagspause war die Möglichkeit vorhanden, die kleine Ausstellung zu besichtigen, im kleinen Kreis sich zu unterhalten und auch diverse Bücher zu kaufen. Die Resonanz war riesig – die Ausstellungsensembles waren dicht umlagert.
Nach der  wohlverdienten Mittagspause eröffnete Ruth Kraft den zweiten Tagungsteil.Wie ich Peenemünde erlebte“ war ein ehrliches, flüssiges Statement, stehend ohne Manuskript und mit Zitaten aus ihrem jüngsten Buch. Es wird das letzte Mal gewesen sein, dass Frau Kraft öffentlich sprach – nur unserer Gemeinschaft zu Liebe kam sie noch einmal nach Dresden…
In einer historischen Analyse sprach anschließend Matthias Uhl überDeutsche Wissenschaftler in der Sowjetunion“. Ausgehend von seinen Erkenntnissen aus seiner Dissertation stellte er neue Dokumente vor, die auch die geheime deutsche Atomforschung betrafen.
Vor der Kaffeepause sprach auf meine Bitte hin Matthias Daberstiel über meine Stiftungsidee: Arten und Aufgaben von Stiftungen und deren Zweck. Mehr darüber in der aktuellen Raketen*Post.
Nach dem Gebäck- und Kaffee-/Tee-Päuschen versuchte ich darzulegen, Was die Alliierten von den deutschen technischen Ideen übernahmen“. Im Gegensatz zu den von den Historikern ausgewerteten internen Schmähbriefen russischer Abteilungsleiter über die Deutschen, legte ich anhand von technischen Fakten dar, wie genau die sowjetischen Ingenieure die deutschen Vorschläge regelrecht assimilierten. Der „List-Stecker-Beweis“ war sicher sehr einprägsam.
Der letzte Punkt vor dem abschließenden Film war „Was bleibt? Statements, Briefe, Überlegungen, Erinnerungen“. Dorothea Roloff versuchte psychologische Aspekte mit den Erinnerungen der Vergangenheit in Verbindung zu bringen und die Auswirkungen des Traumas „Gorodomlja“ zu analysieren. Ursula Gröttrup, das „arme Russenkind“, erlaubte einen sehr persönlichen Einblick in ihr „nachsowjetisches Leben“ in der „alten Bundesrepublik“.
Die bekannte Bürgerrechtlerin der DDR, Regisseurin, Dokumentarfilmerin und Buchautorin Freya Klier berichtete von einem weiteren Tabuthema. In „Verschleppt bis ans Ende der Welt“ begleitete sie 1994 deutsche Zwangsarbeiterinnen in sowjetische Kohlegruben. Ein nachdenklicher Abschluss des Tages.

Von der Veranstaltung wird es einen Videomitschnitt geben (nur bis zu Przybilski; Roloff und Gröttrup als Skript; Klier – das Buch ist im Handel erhältlich), zuzüglich einiger Schnappschüsse der Tagung und auch den Text von Werner Albring – alles auf einer DVD, die ab Januar 2007 zu erwerben ist. Nach Überweisung von 10 € auf unser Konto bei gleichzeitiger Mitteilung Ihrer Adresse, wird Ihnen die DVD 2007 zugesandt.

 



Dies ist eine geschlossene Veranstaltung. Sollten Sie Interesse haben daran teilzunehmen, so kontaktieren Sie mich vorab.

 

Nur wer die Vergangenheit kennt
kann die Gegenwart handhaben
und die Zukunft planen.

Unter diesem Slogan trafen sich 1995 an der TU Dresden erstmals nach der friedlichen Wende in der DDR über 400 Personen zu einem gesamtdeutschen „Spezialistentreffen“. Der viel zu früh gestorbene Jürgen Michels gab damals den Anstoß für das Treffen.
Nun möchten wir Sie in diesem schicksalsschweren Jahr, zum 60. Jahrestags des Abtransportes in die Sowjetunion, zu einem kleinen Kongress einladen: Am  21. Oktober 2006 treffen sich die „Raketeninteressierten“ in Dresden. Wir möchten uns anhand von Vorträgen, Statements und Dokumenten an diese historisch wichtige und persönlich prägende Vergangenheit erinnern.
Unter dem Tagungspunkt „Was bleibt“ rechnen wir fest damit, dass ehemalige Spezialisten  oder die Kinder von damals einen kleinen Beitrag liefern. Es kann eine ganz persönliche Erinnerung oder eine grundsätzliche Überlegung  sein. 
Tagungsort: Hörsaalzentrum der TU Dresden an der Bergstraße. Bitte teilen Sie uns unbedingt bis Ende September Ihre Zusage namentlich mit (evtl. mit Geburtsnamen), da wir Namenskärtchen erstellen, die das Ansprechen erleichtert. Dafür können Sie den unteren Teil dieses Blattes (Rückseite) benutzen.
Die Teilnehmergebühr beträgt 9 Euro pro Person. Wir bitten darum, das Geld (es kann auch etwas mehr sein) rechtzeitig vor dem Treffen auf  folgendes Konto zu überweisen:
Sächsischer Verein für historisches Fluggerät e.V.; Verwendungszweck: Raketentreffen
Konto: 3120144346, Ostsächsische Sparkasse Dresden; BLZ: 850 503 00.
Mit dem Geld werden vorrangig die Betriebskosten der Saalnutzung und einige kleine Dienstleistungen beglichen. Zur Mittagszeit besteht die Möglichkeit, in der nahe liegenden Mensa zu essen. Das Gästeessen kostet hier 6 Euro. Bitte tragen Sie auf dem Abschnitt im entsprechenden Kreis (verbindlich!) die Anzahl der Essen ein. Das Essen bezahlen Sie in der Mensa vor Ort.
Wir wünschen einen erfolgreichen Verlauf des Treffens, ein angenehmes Wochenende mit vielen Eindrücken, neuen Bekanntschaften und sind gespannt auf Ihre rege, aktive Teilnahme. Bitte kontaktieren Sie mich, wenn Sie Erinnerungsstücke, Dokumente, Bücher, Poster etc. mitbringen wollen. Wir bereiten Stellwände und Vitrinen vor, um diese zu präsentieren. Gern können Sie die Exponate anschließend der  „Gedenksammlung“ überlassen.
Sollten Sie weitere Fragen haben, so zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.
Ihr Olaf Przybilski

Sponsoren/Unterstützung:
TU Dresden: Schirmherr; Konrad-Adenauer-Stiftung; Friedrich-Ebert-Stiftung, „Kleinsponsoren“


Ablaufplan „Raketentreffen“ 2006
Hörsaalzentrum der Technischen Universität Dresden

Bergstraße 64; Räume HSZ 04, 405 und 301 (hier Anmeldung!)

20.10.2006:

Anreise; Erstes Treffen – bitte finden Sie sich selbst!

21.10.2006:

 

08:30 bis 10:00 

Anmeldung (Raum 301), Namensschildausgabe


10:00
10:15

Begrüßung
Ulli Gröttrup: Einführung und Moderation

 

Olaf Przybilski: Grußbotschaften

 

10:45

Werner Albring: Festvortrag

11:15

Helmut Wolff: Boris Tschertok  und die Anfänge der sowjetischen Raketentechnik. Dargestellt anhand von Veröffentlichungen.

12:15 bis 14:00 Mittagspause (Essenmöglichkeit in TU Mensa)
Gelegenheit, die diversen Filme, Fotos, kleine Ausstellung, Bücher anzusehen
14:00 bis 14:20  Matthias Uhl: Deutsche Wissenschaftler in der SU. Historische Analyse.
14:20 bis 14:45 Tanja Jelnina  (angefragt):
Koroljow und seine Sicht auf die deutschen Spezialisten
14:45 bis 15:00 Diskussion   
Matthias Daberstiel: Stiftungsidee
15:00 bis 15:30 Olaf Przybilski: Was übernahmen die Alliierten von den deutschen technischen Ideen?
15:30 bis 16:00 Kaffeepause
16:00 bis 16:30 Was bleibt? Statements, Briefe, Überlegungen, Erinnerungen
16:30 bis 17:00 Ruth Kraft: Wie ich Peenemünde erlebte
17:00 bis 18:30 Freya Klier: „Verschleppt bis ans Ende der Welt“
Film und Diskussion; Öffentliche Veranstaltung!
22.10.2006 Führung durch „Lehrsammlung“ (kleiner Kreis, mehrere Termine möglich)

Tagungsort zu erreichen mit der Straßenbahn Nr. 3 bzw. 8 und den Buslinien 72/76 Richtung Süden;
P in der Hettnerstraße.

Ich möchte Sie alle ganz herzlich darum bitten, den folgenden Abschnitt abzutrennen, auszufüllen und mir unbedingt bis Ende September zurück zu schicken. Wir benötige Ihre Rückmeldung für die weitere Planung des Treffens.

Bitte überweisen Sie rechtzeitig vor dem Treffen die 9 EURO Teilnahmegebühren pro Person an folgendes Konto:
Sächsischer Verein für historisches Fluggerät e.V.; Verwendungszweck: Raketentreffen
Konto: 3120144346, Ostsächsische Sparkasse Dresden; BLZ: 850 503 00

Den ganzen Text und die Rückantwort können Sie hier als PDF herunterladen.

Den ganzen Text und die Rückantwort können Sie hier als PDF herunterladen.